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In diesen Zeiten mag es manchem, der gerne Paintball mit Freunden spielt, schwerer fallen, eine Paintball Pistole auf jemand anderen zu richten. Der anhaltende Ukraine-Konflikt und die neue US-Regierung sitzen inzwischen wohl jedem im Nacken. Andererseits erhält Paintball in Deutschland immer mehr Zulauf. Paintball gilt inzwischen als wettbewerbsfähiger Mannschaftssport, der mit viel Action verbunden ist. 

Tatsächlich kann eine Paintball Pistole optisch an eine echte Waffe angelehnt sein. Betrieben wird diese Druckluftwaffe mit Druckluft oder CO2. Geladen werden die Paintball-Waffen aber nur mit Farbkugeln in Gelatine-Kapseln – den sogenannten Markierern. Wer von einer Farbkugel getroffen und erkennbar mit einem Farbklecks markiert wird, scheidet dem Reglement gemäß aus dem Spiel aus. Im echten Leben käme er ins Sanitätszelt. 

Interessantes über diesen strategischen Mannschaftssport

Schon ab 1940 wurden von einem US-Unternehmen Bäume mit Vorläufern der späteren Paintball Pistolen beschossen. Der Grund: Der „United States Forest Service“ hatte von solchen Unternehmen verlangt, dass zu fällende Bäume aus größerer Entfernung markiert werden müssten. Die Arbeiter sollten dadurch vor umstürzenden Bäumen geschützt werden. Bis damals die erste brauchbare Paintball Pistole für das Markieren von Bäumen auf den Markt kam, dauerte es aber noch vier Jahre. 

Danach konnten Farmer und Rancher auch ihre Rinder oder Schafe auf diese Weise mit Farbe markieren. Drei Jahre später wurde von einem Konkurrenten wegen der schlechten Verkaufszahlen des ersten Prototyps eine gänzlich neue Druckluftpistole entwickelt. Mit diesem „Splotchmarker“ konnte dann 1981 auch das erste Paintball-Duell starten. Im Grunde basiert der wachsende Erfolg der Paintball Pistole auf der Schnapsidee zweier Wall-Street-Broker. Diese hatten bei einigen Flaschen Bier die Idee zu einer Art Outdoor-Verfolgungsjagd mit Paintball Pistolen entwickelt.

Inzwischen hat sich Paintball weiter entwickelt

Statt der früher verwendeten Kartoffelstärke, die mit Pflanzenöl getränkt und mit Lebensmittelfarben eingefärbt wurde, wird heutzutage eine Paintball-Füllung aus Polyethylenglykol hergestellt. Um nicht von einer Farbkugel der gegnerischen Mannschaft getroffen zu werden, geht es also beim Paintball um geschicktes Agieren und strategisches Vorgehen beider Teams.

Im Laufe der Zeit wurden die anfangs entwickelten Paintball-Spielregeln durch neue Spielarten und -varianten ergänzt. Neben der „Deutschen Paintball Liga“ existieren längst weitere Ligen und Turnierserien. Gespielt wird nur auf geschlossenen Freiluft-Anlagen bzw. in Hallen. Spiel-Gelände müssen gegen herumfliegende Paintballs abgesichert werden. In den deutschen Wäldern ist das Paintball-Spielen verboten. Ob sich jeder Paintball-Fan daran hält, ist eine andere Frage. 

Sind Paintball Waffen eigentlich gefährlich?

In der deutschen Bevölkerung eckt man als Paintball-Spieler besonders in Tarnbekleidung an – und das nicht erst in Zeiten von Putins Krieg gegen die Ukraine. Es wird jedoch immer wieder betont, dass es sich um eine harmlose Teamsportart handelt, die nichts mit einem Hang zu Kriegsspielen gemein hat. Zudem kann man im Vergleich mit vielen Computerspielen, in denen Waffen gegen virtuelle Gegner gerichtet werden, keine gesteigerte Aggressivität bei den Paintball-Fans verzeichnen.

Die Paintball Pistole ist zwar eine Luftdruckwaffe, die einen angemessen sicheren Umgang von den Paintball-Spielern verlangt. Doch schwere Verletzungen sind einem Gegner damit nicht zuzufügen. Bestenfalls kommt es beim Hantieren mit einer Paintball Pistole gelegentlich zu leichten Hautabschürfungen und Blutergüssen. Solche Waffen eignen sich nicht einmal, um einen Einbrecher handlungsunfähig zu machen und der Polizei zu übergeben. Trotzdem ist der sichere Umgang mit der Pistole eine Anforderung, die jeder beachten muss.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn jemand eine mehr als sieben Joule starke Paintball-Waffe mit „Bonebreaker-“ oder „Glasbreaker“-Munition lädt und gegen einen vermeintlichen Einbrecher richtet. Zielt er damit auf die Schläfe oder den Hals, kann das mit Pech tödlich enden. Im Teamsport werden daher nur Paintballs verwendet, die beim Aufprall aufplatzen und die enthaltene Farbe freigeben. Beim Paintball-Spielen sollte man sich tunlichst an die übliche und gesetzlich erlaubte Munition halten.

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